Ausziehen. Anziehen. Einziehen.
Suchen und Finden
Und wieder verlieren.
Drei Sekunden zählen, wo der Gletscher kalbt.
Eine für vorher, eine für nachher –
Erinnern sollst du das Gefühl aus der Mitte
Momente sind alles, was bleibt.
©Poeta 2015
Ausziehen. Anziehen. Einziehen.
Suchen und Finden
Und wieder verlieren.
Drei Sekunden zählen, wo der Gletscher kalbt.
Eine für vorher, eine für nachher –
Erinnern sollst du das Gefühl aus der Mitte
Momente sind alles, was bleibt.
©Poeta 2015
Vier Tage vor Weihnachten
sangen die Vögel Frühlingslieder.
Drei Tage vor Weihnachten
blühten meine Rosen wieder.
Als bis zum Fest nur noch zwei Tage blieben,
begannen sich im Wald die Füchse zu verlieben.
Und am Weihnachtstag bist schließlich du gekommen.
Hast sachte meinen Blick mit deinem in die Hand genommen.
Jetzt singen wir jubelnd wie die Vögel,
blühen leuchtend wie die Rosen
und lieben uns zärtlich neckend
wie die Füchse im Wald.
©Poeta 2015
Regen fällt in dichten Fäden.
Konzertiert auf allen Schindeln,
Plätschert durch die engen Rinnen,
Rauscht in übervolle Fässer,
Klopft auf meine schrägen Fenster
Deinen Namen noch und noch…
Reingewaschen. Fortgespült.
Neue Bäche strömen.
Das Haus eine träumende Insel
verblassend
in den Wassern.
©Poeta 2015
Früh bricht heut die Nacht herein:
Kalt geht Wind ums Haus.
Ich sitze, wartend auf nichts.
©Poeta 2015
Rückkehr nach Haus
Bei Nacht.
Der Ofen noch warm.
Licht angemacht.
Licht ausgemacht.
Ins Bett geschlüpft
Deinem Atem gelauscht.
Noch lang gewacht.
©Poeta 2015
Nebel hat die Wiese aufgelöst.
Als bloßer Schatten schwebt der Wald darüber.
Und auch vom Nachbardorf blieb nur ein Umriss stehn.
Alle Fernen versinken im Dunst,
und nur was nah ist, prunkt mit Klarheit:
Tuschzeichnungen sind die glänzenden Gräser im Morgentau.
Gefangen glitzern Wassertröpfchen in den Netzen kleiner Spinnen.
Vertrautes ist beinahe fremd geworden.
Der Blick hinaus mit Undurchsichtigkeit verstellt.
Ich aber wandre durch das neue Nebelland,
erkenne nicht mehr meinen Nächsten.
©Poeta 2015
Sieh, wie sacht die Blätter fallen.
Leise taumeln sie herab.
Hier das eine, dort das andre
Löst sich von den lichten Bäumen
Ohne jedes Zögern ab.
Lass dich langsam mit mir fallen.
Kleider rascheln welkes Laub.
Herbstgold liegt auf deinen Haaren
Und auf meiner blassen Haut.
Wenn der frühe Abend einfällt
Mit dem wispernd kalten Wind
Und mit seinen langen Schatten,
Lass uns Feuer machen
In den Öfen
Bis wir helle Flammen sind.
©Poeta 2015
Auf dem gefallenen Blatt
glimmen frosterstarrt
letzte Funken eines großen Sommers.
Wir hauchen warmen Nebel in die Hand,
während die Sonne das gefrorene Land
langsam mit Licht überzieht.
Weiße Reiher fliegen auf, schwerelos.
Die Flügel golden durchleuchtet und groß
vorm erwachenden Tag.
Wunder aus Licht im Abschiedsverzagen.
Uns fängt nicht die Kälte, denn wir tragen
in uns warme Sommerfunken.
©Poeta 2015